Lykische Küste&Hinterland

Für den Nachmittag ist noch ein Ausflug in ein ehemals griechisches Bergdorf geplant. Nach dem türkisch&griechischem Krieg tauschten die Türkei und Griechenland ganze Dörfer aus.
Um dieses Dorf herum wird viel Wein angebaut und auch verkauft. Obwohl es ein Tagesausflugsziel ist, nicht nur für Touristen aus aller Welt sondern auch für Urlaub machende Türken, hat es sich seinen beschaulichen Charakter und die Dorfstruktur bewahren können. Von der Ebene geht es erst einmal hoch in die Berge, die Straßen sind steil und schmal. An den Berghängen blühen allerlei Blumen, mit Erstaunen sehe ich rot blühende Anemonen. Ich habe sie noch nie wild wachsen gesehen.
Im Dorf angekommen erhalten wir zwei Stunden freie Zeit und ich beschließe, das Dorf zu verlassen und die Anemonen zu suchen.
Am Friedhof vorbei gelange ich schnell in den Außenbereich des Dorfes und wandere zwischen Bauernhöfen und Bergwiesen.
Zwei arbeitende Bauern auf den Felder grüßen mich freundlich, aus einem Bauernhaus klingt laute fröhliche Musik. 

Die nachfolgenden Wanderbilder sind leider nicht so klar/scharf, die Batterien gehen immer wieder aus.

Zum Trost setze ich mich nach einer halben Stunde auf eine Bergwiese. Kein Mensch ist zu sehen und außer den Vögeln nichts zu hören.

Einige wenige Anemone blühen hier und ich kann mich gar nicht satt sehen an ihnen. Es ist ja auch hier noch Winter und der Duft und die Farben der ersten zaghaften Blumen und Kräuter stimmt mich wehmütig und sehnunsuchtsvoll.
Ich wärme die Batterien in der Hand und versuche dann doch noch 2-3 Fotos zu machen.
Vorsichtig streichle ich mit den Fingern übere ihre samtigen Blätter und vergesse fast, dass ich nun wieder zurückgehen muss, um pünktlich im Ort sein zu können.

Nur sehr ungern trenne ich mich von meiner Bergwiese, ich möchte hier bleiben, mich in einen Schlfsack einrollen und nur den Geräuschen um mich herum lauschen. Aber ich werde ja wiederkomen, beschließe ich! Mit schnellen Schrittes und froh beschwingt erreiche ich das Dorf. im Ortskern treffe ich meine Schwester, die auf einer Bank pausiert und leihe mir von ihr Batterien.
Da ich noch 15 Minuten Zeit habe, stromer ich noch durch den Ort.

Von einer lustigen, alten Frau erwerbe ich noch eine wunderschöne Decke. Am Brunnen nebenan sitzen einige FRauen, stricken und plaudern. Die FRauen am Dorfbrunnen – da gibt es welche mit Kopftüchern und altmodischer Kleidung, aber auch jüngere FRauen um die 30 mit offenen langen Haaren und in Jeans&Pulli gekleidet. Ihr Lachen mischt sich mit dem Plätschern des Wassers. Sehr friedvoll wirkt dieses Bild und verbreitet eine heitere Stimmung.

Gerade noch rechtzeitig erreiche ich als Vorletzter den Bus.

Langsam verfestigt sich in mir der Plan, im nächsten Jahr eine Radreise hier zu machen mit so viel Zeit, wie ich brauche und an einem Ort verweilen möchte.

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