Brückenleben

Welche Zeit macht mich aus? Das Jetzt, in dem ich bin, das Vergange, wo ich her komme oder der Ort/die Zeit zu dem/der ich hinstrebe.
Das Vage nenne ich mein Brückenleben, ein manchmal zutiefst unbefriedigender Zustand, aber es setzt auch Positionspunkte in der Öde. Aus der Jetztzeit baue ich Brücken in die Vergangenheit und Fundamente für Brückenpfeiler in die Zukunft. Dieses Brückenleben dehnt sich manchmal so sehr aus, dass es die Vergangenheit und die Zukunft dominiert und erstickt. Aber immer wieder pflanze ich Lichter der Hoffnung auf die neuen Brückenpfeiler, geringe Veränderungen bringen Verankerung in zukünftigem Leben. Kleine SChritte, aber auch hohe Luftsprünge, Monotonie, aber auch Dahineilen wie ein plätschernder Bach.
Manchesmal verschwinde ich im Vergangenen, alte Bilder steigen in mir auf, beglückende, verstörende, zornig machende. Die Jetztzeit ist neutraler, ich neutralisiere sie, egalisiere sie und verdränge somit schwer Auszuhaltendes. Auch sie hat ihre tiefen Freuden und Schulterzucken bis hin zur Resignation. Was nicht zu ändern ist, ist nicht zu ändern.
Auf die Zukunft baut sich meine Hoffnung auf, wobei ich sehr wohl weiß, dass auch sie alles enthalten wird, Dinge, die ich mir zutiefst wünsche, aber auch Trauer, Kummer und Fremdbestimmtsein.
Ach, wenn ich einen Tag Freiheit erringen könnte, wäre ich glücklich zu nennen.

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