Harzwanderungen – Teil 2

Und es begab sich, dass in mir die Lust aufkam, mal wieder ein wenig die alten Knochen zu quälen. Was lag nah und war kostengünstig von Berlin aus zu erreichen? Ganz richtig, der Harz sollte es noch einmal sein. Inzwischen war er mir von zwei kurzen Aufenthalten etwas ans Herz gewachsen, diesmal wollte ich ein wenig länger wandern als beim ersten Mal. Von Sachsen anhalt nach Nordthüringen sollte es gehen, Startpunkt (weil so gut zu erreichen) von thale aus bis hin zu Nordhausen und ein klein bisserl südlicher. Ich hatte auf meienr Sommerradtour eine kurze Pause an eienr Basilka gemacht und genau dorthin sollte es gehen.

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Früh schon traf ich in Thale ein, diesmal sollte es aber nicht an der Böde entlang gehen, sondern gleich hoch zur Roßtrappe und von dortaus querbeet in Richtung Stiege. An dem Tag fand eine Art Ralleye von mbikes statt und bei einige Etappen des Aufstiegs musste ich warten, weil gerade einige wie die Wilden den Berg herunter peesten.

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manche Leute nennen sowas eine Wanderautobahn, ich habe aber auf dem ganzen Weg ab der Roßtrappe nur 2 Leute gesehen ;)

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als ich das SChild zum Bösen Kleef entdeckte, musste ich natürlich dort hin. ;)

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Idyllisch – hier könnte ich mri auch gut vorstellen, mal zu nächtigen

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einen schönes Ausblick gibt es umsonst dazu.

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über den Sinn hiervon grübelte ich ein wenig

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Mit Blick auf dieses Wetter überlegte ich mir, vielleicht doch ein wenig mit dem Bus zu fahren und befragte eine sympathisch aussehende FRau, wie man aus diesem Ort am besten weg käme. Da das wohla usgesprochen schlecht aussah, bat sie mich ein wenig zu warten, sie müsse sich noch von ihrem Sohn verabschieden und würde sich dann um mich kümmern. ??
Kurz darauf erschien sie wieder und bestand darauf mich hoch an die irgendwo oben verlaufende größere Verbindungsstraße zu einer Bushalte zu fahren, sie müsse eh weiter – leider in die andere Richtung. Tschchin, die viel daheim wanderte, wenn es sich ergab, arbeite hier im Hotel am Ort und freute sich offensichtlich, als ich ihr von meiner kurzen Tripps in ihrem Heimatland erzählte.

Die freundliche Fahrerin lässt mich an der Bussthalte hinaus und wünscht mir noch eine wundervolle Wanderung, wie gerne würde sie auch mal wieder unterwegs sein. Ich muss etwa 20 Minuten auf den Bus nach Hasselfelde warten, da es aber immer noch dunkel am Himmeldroht, bin ich mit meienr Entscheidung ganz zufrieden. Ich bitte den Busfahrer mich dort in Hasselfeld heraus zu lassen, von wo ich am besten in Richtung Stiege gehen kann, der Campingplatz soll an der Straße zwischen den beiden Orten liegen. Ein paar Minuten fahren wir durch heftigen Regen, dann klart es langsam wieder auf, obwohl aus der Richtung aus der wir kommen immer noch dunkle Wolkentürme stehen. Der Fahrer hält an der Einmündung der Straße nach Stiege an, obwohl dort keine Haltestelle ist und ich steige mit meinem großen Rucksack aus. Ich wandere ich die Landstraße zum Campingplatz entlang, es ist nur wenig Verkehr und deswegen im beginnenden Sonnenschein durchaus angenehm. Etwa 5 km sind es, dann erreiche ich das Gelände. Es ist wohl ein altes landwirtschaftliches Gelände,, in einem Haus war in den letzten Jahren auch eine Jugendherberge untergebracht, die heut aber als Pension umgebaut ist. Etliche Gebäude und Stallungen – man kann hier auch reiten – und eine mit alten Bäumen bestandene fast schon parkähnliche Fläche runden das Ensemble ab. Ein wirklich angenehmer Platz. Wie mir der Betreiber erzählt ist im Moment eine Art Landwirtschaftsschau oder besser Treckertreffen, wobei hiermit alte landwirtschaftliche Maschinen gemeint sind und nicht Trekker im neudeutschen Jargon. ;)

Vor den Stallungen unten auf dem Gelände findet gerade eine Art Wettkampf statt, man muss mit dem Trecker bestimmte Aufgaben erfüllen. Es sind überwiegend junge Leute, die sich da austesten, die Alten seher eher zu und gucken sich die Maschinen an.

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Ich baue mein Zelt auf und schaue den spielenden Hunden zu, woraufhin ich von einer der Besitzerinnen angesprochen werde, ob mich das stören würde, wenn die Hunde kurz herum toben würden. “Nein, sicherlich nicht” antworte ich ihr, es sind schon nette Viecher.

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Ich esse ein paar Reiswaffeln, sehr viel habe ich am Morgen nicht eingesteckt, weil ich eigentlich unterwegs etwas kaufen wollte. Danach mache ich einen Gang übers Gelände.

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Auf dem Gelände gibt es recht alten Baumbestand, von der Straße hört man wenig, sie ist nicht sehr befahren. Der Sonnenschein tut gut.

Ich schaue mir die alten Landmaschinen an, sie sind liebevoll gepflegt. Überall stehen kleine Gruppen von nicht nur Männern herum, in Gespräche vertieft.

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Ein nettes Maschinchen, später erfahre ich, dass hier ein Treff vor allem auch für Biker ist, die aber überwiegend nicht zelten, sondern Zimmer in der Pension nehmen.

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dieses Teil sieht ja fast wie ein Kunstwerk aus, klasse!

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und hierauf zu sitzen, stelle ich mri ausgesprochen schwierig vor

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Da mir die herumtobende Wuffs wohl meine Packung Reiswaffeln geklaut haben, die ich dummerweise vor dem Zelt habe liegen lassen, zähle ich meine Penunsen und beschließe, dass ein kleines Essen drin sein muss

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Lecker!!

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Die Nacht wird etwas arg unruhig, weil einige der Treckerleute am Platz übernachten und bei einem Lagerfeuer den Tag ausklingen lassen. Das wäre ja vollkommen ok, aber leider macht so ein dummie die Sterioanlage seines PKW auf volle Pulle an, sodass ich mir vorkomme, als ob ich in einer Disko direkt neben den Lautsprechern liegen würde. Nach etwas Zögern stehe ich auf, gehe hinüber und als sie merken, dass ich offensichtlich, etwas sagen möchte – da kann man nichtmal gegen anschreien – schalten sie leiser. Ich bitte, dass sie doch das Teil ETWAS leiser einstellen, ich hab ja nix dagegen, dass sie mitten in der Nacht noch feiern, aber so geht das gar nicht. Kurzes Gebrummel und kleine Diskussion, aber einer der Vernünftigeren und am wenigsten betrunkenen passt dann wohl auf, des es grad noch im Rahmen ist. Nunja – was man grad so nennt. ;)

Aber ok, auch diese Nacht ist irgendwann vorbei und um 5.00 fallen sie alle scheinbar in einen komatösen SChlaf. So bekomme ich doch noch etwas SChlaf.

Ich werde schon ziemlich früh wach, baue mein Zelt ab und gehe in der Rezeption, um meine 2 bestellten Brötchen ab zu holen und zu bezahlen.

Oben am Campingplatz geht ein Pfad hinaus in das kleine Wäldchen, den will ich nach Stiege nehmen. Am Rande des Platzes schaue ich noch einmal zurück, wirklich schön ists hier.

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einige Jungraubvögel üben den Sturz- und Gleitflug und lassen sich von mir überhaupt nicht beirren, obwohl sie direkt von einem auf der linken Wegesseite stehenden Baum starten.

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Blick auf den Wasserturm ? von Stiege

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Hier starb am sehr frühen Morgen ein größeres Tier (vermutlich Reh?), die Blutspur ist noch frisch, erlegt vom nahen Hochsitz, mir wird seltsam zumute.

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Ich erreiche Stiege, suche und finde aber kein offenes Geschäft, ist ja auch Sonntag, wie mir einfällt.

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Ein Elefant aus Pappmaché schaut etwas unglücklich unter den Apfelbäumen hervor.

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Ich erreiche den mir von der Karte prophezeiten ersten Teich, der eher ein richtiger See zu sein scheint, aber auf jeden Fall ist er künstlich geschaffen worden.

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Da auch das kleine Touristbüro geschlossen ist, lasse ich mich auf einer Bank an einem der Seen nieder, esse ein Brötchen, eine Minisalami und trinke einen Schluck Wasser zum Frühstück.

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Und dann begann meine Irrwanderung zwischen Stiege und Neustadt. Wobei man erklären muss, dass ersteres in Sachsen-Anhalt und zweiteres in Thüringen liegt, scheinbar liegen dazwischen wirklich Welten oder uralte Grenzstreitigkeiten ;) – die Ausschilderung lässt mehr als zu wünschen übrig, allerdings war ein Teil der Irrungen und Wirrungen durch einen Fehler beim Kartenlesen von mir selber entstanden. In Neustadt sollte es auch einen angenehmen Campingplatz geben und die Strecke ist jetzt nicht so weit, dass sie nicht zu schaffen für mich gewesen wäre. Ich bin aber mühelos xig Kilometer mehr gewandert, als es wirklich notwendig gewesen wäre, letztlich nicht schlimm, aber lest selber.

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man überquere die Bahnschienen und gehe dann rechts…

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und das war die erste Sackgasse, weil es sich um einen für den Holzschlag gemachten Weg handelte

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offensichtlich glaubte jemand, dass der essbar wäre

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Ich verfranzte mich total, ich landete auf einem Minihügelchen, wo gar nichts mehr ging, die eine Seite ging es schräg und steil durchs Dickicht hinunter, das musste nicht sein, ich hielt mich etwa in die Richtung, von der ich glaubte, es könne die richtige sein ;) und landete auf einem Weg, der zu einer Kreuzung führte.

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Wenn es der eine Weg nach rechts offensichtlich nicht gewesen war, musste es doch dieser sein?
Versuch macht kluch oder auch nicht.

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Da war ich noch hoffnungsfroh

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ich dachte mir, irgendwie kommst du schon dahin, wohin du möchtest, es war auch so schön hier.

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eine kulinarische Delikatesse oder ungenießbar?

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und dann wurde es spannend

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Hier wurde irgendwas abgebaut, ich suchte eine Entsprechung auf der Landkarte und fand sie, aber offensichtlich gab es mehrere Stellen, so ganz passte es nicht.
Obwohl es Sonntag war, lief der Abbau weiter. Einige wenige LKWs und Bagger waren zu sehen.

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ich ging um dieses riesige Gelände herum, es gab aber nirgendwo einen Wegweiser oder ähnliches bei den Pfaden, die in den Wald hinein führten. Aber es musste ja irgendwann ein breiterer Fahrweg kommen, auf dem die LKWs ihre Beute irgendwohin bringen würden. Dann kam ich an eine etwas größere Sandkreuzung mit Fahrspuren in verschiedenen Richtungen und mit keinerlei Richtungsanzeigen. Inzwischen war es schon später Nachmittag und ich nachgerade frustriert. Da endlich, oh Wunder über Wunder kam ein PKW angefahren, den ich todesmutig stoppte ;) , indem ich mich einfach mitten auf den Weg stellte. Eine junge Frau sprang heraus und fragte, wohin denn ich wolle. Als ich ihr meine Irrwanderung schilderte, schnalzte sie nur mit den Zähnen und meinte mitfühlend, das sei hier ein rechtes Niemandsland und auf die Karte kaum Verlass, weil sich so vieles verändert hätte. Ich solle dem Weg dort folgen bis ich zu einigen wenigen Häusern an einem Teich käme, rechts dort in den schmalen Sandweg einbiegen, dann käme ich an einem weiteren Teich auf der linken Straßenseite vorbei und dann immer gerade aus etwa, bis ich zur alten Poststraße kommen würde.
Von dort gehe es dann immer nach neustadt und Nordhausen. Aber das wäre noch sehrsehr weit.

Ich bedankte mich herzlich und stiefelte frohgestimmt los, ich würde schon irgendwo einen Platz zum Zelten finden. Allerdings schmolz mein Wasservorrat immer mehr. hm

Ich erreichte Teich und Häuser, wo aber kein Lebewesen zu sehen war, bog ab und kam zu einer kleinen weiteren Ansammlung von Häusern, die wie Ferienhäuser aussahen. Auch hier war kein Mensch zu sehen. Ich fand das Hinweisschild zur alten Poststraße und zögerte noch kurz, weil ich kaum mehr Wasser hatte. Notfalls hätte es zwar durchaus gereicht, aber… Da bog plötzlich ein Auto in die Sandstraße und heraus stieg ein mich sehr erstaunt musternder Mann im mittleren Alter. Sowas seltsames wie mich hatte er sichtlich noch nie zu Gesicht bekommen. Aber das war mir Brause und ich ging auf ihn zu und fragte, ob er so freundlich sein würde, mir meine Wasserflasche aufzufüllen. Er stutze und antworte, dass es hier kein Trinkwasser geben würde, zögerte und wies mich nicht unfreundlich an, ich solle doch einen Moment warten, okok. Er ging in das Haus, vor welchem er geparkt hatte und überreichte mir eine 1,5 Literglasche Mineralwasser. Als ich fragte, was ich ihm schuldig sei, lachte er nur und antwortete, das sei ein Geschenk, ich sei ja schon ganz schön mutig, dass ich hier allein herum wandern würde, es habe sich schon mancher hier verlaufen.

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Um 17.20 bog ich endlich auf den Postweg ein und folgte ihm noch bis kurz vor 19.00 Uhr. Schöner Weg, wenn auch recht schlammig und vor allem: Es gab Hinweisschilder!!!
Da es nach Regen aussah und ich inzwischen auch rechtschaffen müde war, ging ich etwas vom Weg ab und schlug mein Zelt auf. Zum Abendbrot gab es das zweite Brötchen und eine Minisalami mit ganz viel Wasser.

Was tat es gut, sich auszustrecken und die leisen Geräusche des Waldes zu hören.

Nach einem tiefen und guten SChlaf wurde ich früh wach, nirgendwo schlafe ich besser als unterwegs…

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Ich trank etwas Wasser und packte mein Zeug zusammen. Mal wieder verfluchte ich den Rucksack, er ist einfach zu groß, unhandlich und schwer. Die Radtaschen hatten auf dem Elberadweg ja super mit ins Minizelt gepasst, aber mit diesem Rucksackmonstrum gab es immer Probleme.

Leichter Nebel lag auf den Wiesen und frohgemut wanderte ich weiter.

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eine kleine Rast mit Wasser unterwegs

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Ich erreichte die Außenbereiche von Neustadt und wanderte ins Städtchen hinein – mit der Hoffnung, dass ich hier einen kleinen Laden finden würde.

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Der Ort gefiel mir recht gut, er hatte hübsche Häuser

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hier könnte ich mir auch vorstellen, zu wohnen…

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und HURRAAA es gab ein kleines Geschäft

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Ich kaufte etwas Essbares und einen Joghurt, hm lecker…

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und machte Rast am kleinen Springbrunnen

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Wie gut es doch tut, etwas zu essen, zu trinken und dem Geplätscher des Wasser zu lauschen.

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Ich wanderte aus dem Ort hinaus in die freie Landschaft, einen Weg, den man mir empfohlen hatte.

Aus Neustadt heraus kommend, wandere ich weiter. Es ist alles so leicht zu finden, es geht sich wie selbstverständlich. Den Namen der Örtchen müsste ich mir auf der Karte wieder erlesen, so träume ich mich im Moment eher durch den Tag, irgendwo werde ich schon ankommen.

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Ich erreiche den kleinen Flecken P-Wieauchimmer und beschließe X anzurufen, den ich hier irgendwo treffen möchte, bevor es weiter zum Campingplatz bei Irgendwo geht. Gesagt, getan, er ist irgendwo in der Nähe zu einem Termin, ich solle dort bleiben, wo ich bin.

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Ich schaue mir die trutzige Kirche von außen an, trinke auf der Bank sitzend etwas Wasser und gehe wieder umher. Leider ist die Kirche wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

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Gerade gehe ich wieder zurück zur Bank und meinen Rucksack, da sehe ich ein vertrautes Gesicht mir entgegen kommen. Kurze Begrüßung, mein Rucksack wird auf X Rad befestigt und gemeinsam gehen wir ein Stück in Richtung Nordhausen. Irgendwann düst er dann los, während ich zu Fuß gemächlich hinterher gehe, er holt das Auto, mit dem er mich zum Platz fahren will und wir treffen uns am supermarkt.

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diese netten Viecherl begegnen mir noch unterwegs, ich mag diese Zotteltiere.

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Ich finde den Supermarktparkplatz, kaufe ein wenig ein, danach fahren wir aber nicht zum vorgesehen Platz sondern zu einem anderen, der näher an “meiner” Basilika liegt, die ich im Sommer erstmalig kennen gelernt hatte, nahe des Märchenwaldes an der Hainleite. Im Waldgebiet dort soll man wundervoll wandern können und ich werde es nicht bereuen, dass es mich dorthin verschlagen hat.
Ich baue mein zelt auf, währenddessen wird der Kocher angeworfen und wir sitzen in der beginnenden Dämmerung und reden und essen. Morgen werden wir uns wieder treffen, wenn es sich ausgeht, vermutlicher Treffpunkt wird die Basilika sein. Schaun mer mal, ich freue mich auf den nächsten Tag.

Wie immer unterwegs habe ich gut geschlafen. Der Morgen findet mich gut gelaunt, ich springe unter die Dusche und frühstücke dann auf der Treppe sitzend

leckere Apfelmarmelade auf Brötchen, jammiiieee

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Der Zeltplatz gehört mir ganz alleine, nur einige der kleinen Hütten sind belegt.

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Ich wandere in Richtung Hainrode, es ist nicht weit, von dort muss es laut meiner Karte einen Weg zur Basilika geben.

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das war sicherlich mal ein wundervolles Haus voller Leben, heute nur noch eine Ruine, ich würde mir wünschen, es wieder instandzusetzen, aber das ist wohl mehr als illusorisch.

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Nahe der Bushaltestelle geht ein Weg in die vermutlich richtige Richtung, ich folge ihm und…

und dann der Blick über den recht ebenen Weg zu meiner Lieblingsbasilika

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es liegt in so vielem Schönheit

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Ich sinniere, das es so vieles gibt, was man eigentlich nicht fotografieren kann. Jedenfalls ich nicht.
Etwas, was man (ich) nicht fotografieren kann, die Zartheit der Farben, das Schmale, Zierliche, dahinter das Grün, v erdammt warum kann ich das nicht besser darstellen?

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Ich komme von hinten an die Basilika heran, gehe um sie herum und stutze, auf meiner Bank unter meinem Lieblingsbaum sitzen zwei Leute. Ich könnte mich zwar durchaus daneben setzen, aber irgendwie scheue ich mich, sie sehen so vertaut, aber andererseits auch genau das Gegenteil aus. hm. Egal. Ich lege mich in die Sonne zwischen Baum und Basilika, schaue empor in die mächtige Krone. Das ist ein Baum wie ein Erdenbaum, so mächtig, aber auch irgendwie sanft. Nein, ich neige nicht zur Esotherik, aber wer weiß, vielleicht doch? ;)
Ich bin es im Nachhinein sehr zufrieden, hier zu liege und nicht dort auf der Bank sitzend irgendwie doch zu warten. Ich träume vor mich, die beiden da vorne auf der Bank. Ein Mann (scheinbar Bauarbeiter) und eine Frau (irgendwie vermummt in ihrer Arbeitskleidung ? ) – ganz selten wechseln sie ein Wort, ich wäre eh zu weit weg, es zu hören, aber das ist wohl nicht der Grund ihrer scheinbaren Sprachlosigkeit – hm. Dann steht er auf, sagt bedächtig und laut: “Gehen wir wieder an die Arbeit” und sie nickt und meine Blicke folgen ihnen in eines der vielen Nebengebäude, wo sie wohl gerade restaurtieren.

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Ich springe auf und gehe in die Kirche, beim letzten Mal hat sie mich tief beeindruckt, weil sie so schlicht und erkennbar alt und ohne neumodischen Firlefanz war. Heute ist sie innen eingerüstet, der Altar ist entfernt, ganz offensichtlich wird hier viel aus Denkmalschutzgründen getan. Durchaus wichtig und richtig, aber trotzdem nimmt es ein wenig an Atmosphäre. Bis ich den Stein wieder entdecke in einer Nische, ein kleiner Art Altar, auf dem man Lichter anzünden kann. Und wieder entzünde ich kerzen für meine Lieben. Obwohl ich kein christlich-gläubiger Mensch bin, eher ungläubig in jede Richtung, ist das eine Zeremonie, die mir wichtig und wertvoll ist. eine Kerze für die Lebenden und eine für die Gestorbenen, für diejenigen die mir nah sind. Und eine für unser aller Träume.

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Ich verlasse die Basilika, ein Anruf macht klar, dass es mit einem Treffen heut aufgrund von Terminen nur klappt, wenn ich bis zu einer bestimmten Uhrzeit irgendwo dort in einem Ort bin, mal schauen, ob ich das zeitmäßig schaffe. Also los!

Aber natürlich bleibe ich immer wieder stehen und schon bald erkenne ich, dass das vermutlich von mir nicht zu schaffen sein wird.

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Bei diesem Blick halte ich kurz an – vorhin war ich auf der anderen Seite der Basilika

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Ich schaue auf mein handy, wie spät es nun wohl sein mag – Schade, aber ich werde das bestimmt nicht schaffen. Ich entscheide, dass ich den eventuellen TReffpunkt nicht erreichen kann und melde mich für heute ab. Vielleicht wird es ja morgen etwas.

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und gehe zurück in Richtung Basilika und Hainleite, überquere die große Straße und tauche in das Waldgebiet ein

der Blick zurück und auf die Felder

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Hier bricht plötzlich meine Stimmung – Wehmütig wird es mir – der Herbst nimmt Raum

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Silberwald

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aber auch die Hoffnung gibt es noch

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das Nahe

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und das Weite

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und das Entsetzen

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und ebenso das Skurile

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ebenso das Idyllische

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Mit gemischten Gefühlen – ich wundere mich, ich kenne mich nicht so “komisch” erreiche ich den Zeltplatz. Und erhalte einen Telefonanruf und beschließe, dass mein Muttergen eindeutig zuschlägt und ich noch heute nachhause muss. Eine Katastrophe ist übers Haus Sternenstaub hereingebrochen und ich kann nicht, wie vorgesehen noch 2 Tage bleiben. Also Taxi gerufen, weil der Bus erst am nächsten Morgen wieder gehen würde, in Windeseile das Zelt abgebaut, X angerufen, dass ich auf dem Weg zum Bahnhof sei, ich beteuere meiner Tochter (wahrheitsgemäß), dass es mir nichts ausmacht, sofort heim zu kommen… am Bahnhof empfängt mich mein neuer, leicht vorgebrauchter Rucksack, der erst später übergeben werden sollte, ein Stullenpaket und eine freundschaftliche Umarmung zum Abschied. Danke dafür.
Harz – du siehst mich wieder!

About Sternenstaub

nothing worth to know
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