Normenkontrolle – die zweite

Wir haben einen lieben, netten Kollegen, allein stehend nach Scheidung, sich sehr um das gemeinsame Kind kümmernd – und er hat eine seltsame Angewohnheit.

Er macht Frühstück – jeden Morgen daheim, eine Brotdose voll leckerer Happen, kocht einige Bioeier, schneidet Obst und Gemüse auf, mal zuhause, mal erst auf der Arbeit..

Eigentlich dachte ich, wir hätten einen guten Draht zueinander, nix wirklich persönliches, weil er ist einfach nicht mein Typ, aber so im allgemeinen nett. hm, dann bot er mir plötzlich ein gekochtes Ei an, das wäre übrig geblieben, ob ich es haben möchte. Grübel. ok, warum nicht. So nach und nach bekam ich mit, dass diverse Kolleginnen und niemals Kollegen quasi von ihm “verpflegt” werden. Er kocht jeden Morgen mehr Eier, als er selbst verspeisen kann, macht Brote zurecht, die er nicht essen kann, bringt Gemüse und Obst und schneidet es frisch auf. äh, ist ja nett.

Und das verteilt er dann nach einem scheinbar für ihn logischen Muster. Und seltsamerweise sind es die attraktiven FRauen, die bedacht werden, es geht nicht nach Sympathie oder Kollegialität, offensichtlich echt nach Aussehen und Alter? Beim zweiten Mal lehnte ich ab, worauf er merklich stutzte. Als ich lächelnd sagte: “ne, ich mag kein Notnagel sein, danke” irritierte ihn das vollkommen.

Irgendwie ist mir ein solches Benehmen total supekt. Wenn ich Kekse backe, dann mache ich das für alle. mir ist egal, wie diejenigen ausschauen, die ein Vanillekipferl abbekommen. Und ein solches Unterteilen von Kollegen nach gut aussehend, mittel oder potthässlich, das geht in meinen Augen gar nicht. Auch wenn ich nicht die potthässliche bin, glaube ich jedenfalls *g*, die älteste bin ich mit Sicherheit. Und nein, da könnte ich nahezu vor Hunger sterben und würde keinen Brocken Brot von ihm nehmen.

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