Wandernd in der Nacht oder besser denkend in der Nacht ;)

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Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration

Bertolt Brecht

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Aufnahme 2019

Als er 70 war und war gebrechlich
drängte es den Lehrer doch nach Ruh
denn die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich
und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete den Schuh.

Und er packte ein, was er so brauchte:
Wenig. Doch es wurde dies und das.
So die Pfeife, die er immer abends rauchte
und das Büchlein, das er immer las.
Weißbrot nach dem Augenmaß.

Freute sich des Tals noch einmal und vergaß es
als er ins Gebirge den Weg einschlug.
Und sein Ochse freute sich des frischen Grases
kauend, während er den Alten trug.
Denn dem ging es schnell genug.

Doch am vierten Tag im Felsgesteine
hat ein Zöllner ihnen den Weg verwehrt:
„Kostbarkeiten zu verzollen?“ – „Keine.“
Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach: „Er hat gelehrt.“
Und so war auch das erklärt.

Doch der Mann in einer heitren Regung
fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?“
Sprach der Knabe: „Dass das weiche Wasser in Bewegung
mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.“

Dass er nicht das letzte Tageslicht verlöre
trieb der Knabe nun den Ochsen an
und die drei verschwanden schon um eine schwarze Föhre
da kam plötzlich Fahrt in unsern Mann
und er schrie: „He, du! Halt an!

Was ist das mit dem Wasser, Alter?“
Hielt der Alte: „Interessiert es dich?“
Sprach der Mann: „Ich bin nur Zollverwalter
doch wer wen besiegt, das interessiert auch mich.
Wenn du’s weißt, dann sprich!

Schreib’s mir auf! Diktier es diesem Kinde!
Sowas nimmt man doch nicht mit sich fort.
Da gibt’s doch Papier bei uns und Tinte
und ein Nachtmahl gibt es auch: ich wohne dort.
Nun, ist das ein Wort?“

Über seine Schulter sah der Alte
auf den Mann: Flickjoppe. Keine Schuh.
Und die Stirne eine einzige Falte.
Ach, kein Sieger trat da auf ihn zu.
Und er murmelte: „Auch du?“

Eine höfliche Bitte abzuschlagen
war der Alte, wie es schien, zu alt.
Denn er sagte laut: „Die etwas fragen
die verdienen Antwort.“ Sprach der Knabe: „Es wird auch schon kalt.“
„Gut, ein kleiner Aufenthalt.“

Und von seinem Ochsen stieg der Weise
7 Tage schrieben sie zu zweit
und der Zöllner brachte Essen (und er fluchte nur noch leise
mit den Schmugglern in der ganzen Zeit)
Und dann war’s soweit.

Und dem Zöllner händigte der Knabe
eines Morgens 81 Sprüche ein.
Und mit Dank für eine kleine Reisegabe
bogen sie um jene Föhre ins Gestein.
Sagt jetzt: kann man höflicher sein?

Aber rühmen wir nicht nur den Weisen
dessen Name auf dem Buche prangt!
Denn man muss dem Weisen seine Weisheit erst entreißen.
Darum sei der Zöllner auch bedankt:
Er hat sie ihm abverlangt.

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Gedichte

Ich liebe Lyrik vielerlei Arten, hier möchte ich einiges sammeln, was mir besonders am Herzen liegt. womit beginnen? Ringelnatz?

 

JOACHIM RINGELNATZ

Ich habe dich so lieb

Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
Schenken.

Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zumut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.

Vorbei – verjährt –
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.

Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.

Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
an einem Sieb

Ich habe dich so lieb.

1928

 

Das Gedicht ist jetzt fast 100 Jahre alt und und es ist so wahr wie eh!

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Berlin, du bist so wunderbar – die Xte ;)

Es macht mir Freude über Berlin zu schreiben, weil da so vieles ist, was ich mag. So nach und nach – plane ich auf jeden Fall im Moment – möchte ich erklären, beschreiben, was Berlin so besonders macht. überwiegend als Erinnerung und für mich, aber falls doch unerwartet jemand hier herein schaut, vielleicht als Idee, seiner Umwelt positiv gestimmt entgegen zu treten, neu zu entdecken. Oder aber zu sagen, WAS einem missfällt. postings sind wie immer willkommen.

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Berlin – du bist so wunder bar – die zweite: ;)

Ich habe beschlossen, dass ich einige Berlin-Erlebnisse hier einstellen möchte – so nach und nach, was mir in den Sinn/in die Erinnerung kommt. Denn – wenn ich schon in einer großen Stadt wohnen muss, dann ist Berlin in meinen Augen die beste dafür. Liebeshymnen will ich nun nicht schreiben, aber das menschliche dieser Stadt aufzeigen.

Ich schreibe die Redaktion einer Zeitung an, nein, auch wenn hier keiner liest, ich sage nicht welche und bekomme erstaunlicherweise eine wirkliche Antwort. Ich habe gekündigt und werde gefragt: warum? Ich bin ehrlich und lasse meinen Frust raus. Und es entspinnt sich ein Gespräch, welches wirklich eines ist. Meine Argumente werden gehört, darüber nachgedacht offensichtlich und es kommt eine Antwort. Und nein, das war jetzt kein Marketinggag und nein, ich habe die Zeitung vorerst nicht wieder abonniert. Es ist ein Gespräch, welches wirklich Inhalt hat. danke dafür an: mein Berlin!

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Berlin – du bist so wunderbar

wer Hilfe braucht, der bekommt sie.
Wobei ich mich an ein schönes Erlebnis in der letzten Woche erinnere. Fuhr mit Bus zuerst und U-Bahn nachhause, eine eher ungewöhnliche Strecke. Da auch dort immer mal Menschen sind, die um etwas Geld bitten. habe ich in der Regel immer einige euros lose in der Tasche. Da vergebe ich mir nichts bei und mache der Leute sind inzwischen so etwas wie gute Bekannte/selbst Freunde geworden. aber die spezielle Geschichte von dem einen Typ erzähle ich ein anderes Mal.
Also ein junger Mann kam schüchtern in die U-Bahn, man merkte, er hatte es noch nicht geschafft, eine Hornhaut auf seine Seele zu legen. Er trug die Obdachlosenzeitung unterm Arm, die ist wirklich gut und ermöglicht ein kleines Einkommen. Ich also nach Münzen gesucht, Mist, die Taschen waren leer. da er mich aber so hoffnungsvoll ansah, durchsuchte ich meine Geldbörse aber da war kein müder Euro mehr drinnen. Ich kenne ja einige Leute, die in den Bahnen unterwegs sind, aber man merkte ihm den eher hoffnungslosen Anfänger mehr als an. Ich lächelte ihn an und sagte: warte, ich muss mal schauen, ob ich etwas finde. Er hoffnungsvoll gewartet. Aber verdammt, wirklich kein müder Cent war in meinen Taschen, Ich schaute dorthin, wo die Geldscheine sind und gab ihm ganz spontan einen 10-E-Schein. Er stotterte: nein, nein, das muss ein Irrtum sein. Ich lächelte ihn an, nein, nimm das. Sonst habe ich immer Münzen in der Tasche, heute nicht. Ich möchte dir das geben. Dem jungen Mann traten die Tränen in die Augen, er schluckte: wirklich?? Und ich antwortete schlicht: ja, das ist für dich! Er strahlte so, wie ich selten einen Menschen habe strahlen gesehen und stammelte: Danke, danke. ich lächelte ihn an und sagte. Nimm es, ich gebs dir gerne. Er steckte zitternd den Geldschein ein, mit einem nicht wieder gebbarem Lächeln strahlte er mich an und stieg sichtbar erschüttert aus. öffnete aber noch einmal die Tür danke und sagte sehr emotional. vielen, vielen Dank, ich habe sie lieb. Wurde rot und ging dann, mit seinen Zeitungen unterm Arm geklemmt. Ein Typ, der das wohl beobachtet hatte und den ich vorher gar nicht bemerkt hatte, sah mich überaus freundlich an und sagte: wissen Sie was? Ich habe sie auch lieb, lächelte und stieg an der nächsten Station aus. Berlin ist schon was besonderes – irgendwie. Berlin – ich hab dich lieb zwinkern
Heute, 00:15:59
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nochmals Wege ;)

woher ich komme und wohin ich gehe, das ist meins.

wo ihr mich sucht, wo ihr mich findest, das ist eures.

ich suche Akzeptanz, nicht Zustimmung.

so fern ist mir oft, was von mir erwartet wird.

Ich bin ich und

Ihr seid Ihr

 

 

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Wege

ich habe einmal etwas über Wege geschrieben, muss mal suchen, aber unerheblich, vieleicht ist ein Weg oder mögliche Wege etwas anderes als damals?

ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll oder könnte, ich habe mal einen wahrhaften Reisebericht geschrieben, die Worte förmlich ausgekotzt und es war alles wahrhaftig so, wie ich es empfunden habe und man hat bitterböse Worte, Unverständnis über mich ausgeschüttet, dass ich mich fast besiegt gefühlt habe.  Meine Intension war nicht, jemanden schlecht zu machen sondern die Wahrheit (aus meiner _Sicht – das mag eine fehlbare sein) zu erzählen. gut meinende verhinderten es – ok, ich weiß, dass dies nicht so stimmt und ich weiß woher wieso die Ressentiments kommen – is auch egal, was ICH als fair empfinde…. ich fand kein Gehör sondern nur Häme.

Das hat mich ernüchtert, was Fairness, etc angeht, aber ok oder auch nicht. Ich weiß ja durchaus, wer das schreibt und woher es kommt, sry kids, ich weiß zu viel über euch. Habe es aber niemals thematisiert und werde es auch zukünftig nicht tun, weil das nicht mein Niveau ist. Punkt und Ausrufezeichen.

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Sehnsucht

Ich wünsche mir so sehr, schmerzhaft, dass ein positives Element von irgendwo – aus dem Nichts quasi – auftaucht – eine Hoffnung  wie auch immer geartet.

Freundschaft vielleicht? ich habe Freunde, gute Freunde, die mich immer wieder auffangen und ich hoffentlich sie auch.

Freunde, die mich halten, auffangen, die ich unterstützen, die ich lieben kann, Liebe ist ein großes Wort und ebensolches Gefühl. aber –  ich liebe meine Freunde – inniglich. Ist DAs nicht alles wert?

 

Wie kann man ohne Hoffnung leben? Ich vermöchte das nicht.

Danke – @ meine Freunde

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und kein Stückchen weiter

ich habe letztens oder besser vor längerer Zeit darüber räsoniert, dass Hass keine Lösung ist und vielleicht Liebe ein Ausweg sein könnte, aber ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass das einfach nicht stimmt.

Liebe ist keine Option, weil denen scheiß-egal ist, ob ich sie liebe oder hasse. Und um ganz ehrlich zu sein, so ehrlich wie nie zuvor, ich erwäge, dass es die einzige Alternative sein könnte, sie nicht nur zu verabscheuen sondern sie zu töten. aber würde mich das nicht auf die gleiche Stufe stellen wie die Menschen, die ich aus vollem Herzen verachte? Gibt es überhaupt eine Lösung? Den Hass zu hassen ist gut und gewissermaßen schicklich, aber was ändert das? Es ändert nichts. Diese Machtlosigkeit macht mich kirre und ich bin mir durchaus bewusst, dass ein rechtsgestrickter das ebenso fühlen könnte. Wie kann man wirklich klar machen oder besser ich, dass die Verachtung von anderen Menschen niemals eine Lösung ist oder gar tolerabel, verständlich. In wie weit unterscheide ich mich dann von denen, die ich wirklich verachte?

ok, manchmal tröstet mich die Vermutung, dass DIE sich über so etwas keinen Kopf machen. Scheiße, ich mag nicht mehr leben.

Am menschlich sein?? Kann man daran scheitern?

 

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Ich hasse – ich liebe

Ich hasse – ich hasse

ich liebe – ich liebe

Es macht es mir nicht leichter, dass ich weiß. dass Hass Sünde ist und Liebe mich weiter bringt.

Weil es ist einfach nicht so. Ich hasse so vieles, was ich nicht ändern kann. Das was veränderbar scheint, damit komme ich klar, aber sonst?

Wobei Sünde etwas absolut sinnfreies ist, wer entscheidet es, was Sünde ist bzw was in Ordnung oder gar positiv  ist? Wobei ich durchaus ziemlich enge Grenzen da setze. Alles, womit man Menschen schädigt, vor allem bewusst schädigt, ist No Go für mich. Hass auf andere, wobei ich in mir entsetzt feststelle, dass ich immer mehr zu Hass fähig bin.

Und wenn es nur auf all die Spacken ist, die andere verachten, verleumden, Hass ausstrahlen. Ich hasse den Hass! Und er macht mich krank und ich sinniere darüber, ob der einzige Ausweg es ist, nicht zu hassen sondern zu lieben? aber wie liebt man jemanden, der andere bewusst verletzt, der rassistisch ist, der einen an seine Grenzen oder besser mich an meine bringt, wie schaffe ich das? Bzw ist ein gehöriges Maß Verachtung nicht wesentlich für einen selber, dass man sagt. Bis hier und keinen Millimeter weiter! Stellung beziehen!!

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