je älter ich werde, desto stärker empfinde ich die Macht der platten Worte, der Belanglosigkeit an sich. Und es ärgert mich zunehmend, wie das Unwichtige unter sich begräbt, was sinnvoll sein könnte. Das mag sich klischeehaft anhören: was wahrhaftig ist. Ich vermisse die Aufrichtigkeit, das ehrliche Wort, die ehrliche falsche Aussage, das Eingestehen, unrecht zu haben, die Erkenntnis, die dem zuvor gehen müsste. Ich habe unrecht, ich habe m ich geirrt.
Schattenkämpfe darum, wer recht hat, wer das Rechthaben besser und stärker verdeutlicht. Was recht ist und was wahrhaftig ist, interessiert in diesem Sinne nicht, Just a show, dear.
Und ob ich dies oder jenes meine, das oder jenes postuliere, who cares? Hauptsache es ist in schicklichem Sinne mit irgendwas kompatibel, was als Meinung akzeptiert ist. So tun, als ob man eine eigene Meinung hätte UND das strikt und mit aller Energie. Standpunkte sind beliebig austauschbar in diesen Zeiten und vermutlich in den vergangenen auch, was es nicht einfacher macht für einen simplen Narren wie mich.
Hoffnung auf Ernsthaftigkeit ist vermutlich vergebens.