Aussagen über mich II

Der Blick in den Kühlschrank

Es macht keinen Sinn
Kühlschranktüren zu
schmettern, auch wenn
dir das lebende grüne
entgegenwächst und
du dir den
verdorbenen Charakter
aus dem Tiefkühlfach nur
widerwillig zu Gemüte führst.

Viel lieber würdest
du leblose Schafsaugen
fressen, als noch
einmal das zerstückelte
Herz zwischen den
Tomatenscheiben zu
verstecken.

Auch wenn
dir die Gemeinheit
des Augenblicks konkret
auf den Magen schlägt,
weiß das Schicksal
keine Widerworte.

Akzeptiere, was der Fremde,
der so lange in deinen
Bettdecken wohnte,
an Hass absondert,
auch wenn du dein
Hirn lieber den
Aasgeiern zum Nachtisch
vor die struppigen Füße
hauen möchtest.

Was ist Gerechtigkeit
fragts du und
erntest nur Lachen.
(2002)
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Torheit –

Und wenn die Liebe mich umfängt
Gefühle so kitschig wie das Rot
des Sonnenaufgangs

und wenn die Krallen der Zärtlichkeit
das schwülstige Herz zerreißen

und das trotzig in die Bresche
geworfene Hirn vor der Lauterkeit
der Welt versagt

Wie kann ich das Aufrichtige,
die Glut in Worte transferieren
solange Denkbares nicht
Wahrhaftigkeit in sich trägt

Trügerisch meine Tränen
um nicht erfüllbare Begierden.
wer sagt schon die Wahrheit
Aug in Aug mit der Realität

Weil Hoffnung die denkbare
größte Torheit ist

Tor der ich bin
(2002)
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es geht so leicht verloren?

Nein, nichts verliert sich,
jedes einzelne kleine dumme Atom,
jede Nanosekunde Zeit,
alles ist in meinen Händen verborgen.

Jeder gedachte Moment,
jeder Hauch sinistrer Melodien,
selbst der stumme Wandel der Welt,
lässt Planeten in deinen Wimpern
sich verfangen.
Nichts ist jemals zu Ende.

no, nothing get lost,
every single imbecile atom,
every nanosecond time
all is hidden in my hands.

every thought moment
every breeze of sacral melodies
even the silent change of the world
let planets caught up in your lashes
nothing is ever at an end.
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Befreiung

Mein Auge findet sich in deinem,
dein Mund fängt meinen,
meine Finger liegen in den deinen,
dein Herz schlägt mir bis zum Hals,
der Kuss, den du mir gibst,
gilt auch dir.

So nah stehst du bei mir,
dass ich schreckensstarr das
Bild auf dem Spiegel des Sees
nur durch meinen Willen zerstöre.
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Und doch

Wenn Zorn mutlos macht,
Gefühle in die Tonne getreten,
ausradiert, abgehakt,
verzweifeltes Nichtwissen
den Kopf bleiern füllt,
Eis scharfkantig
dein Innerstes zerfetzt,
Schwüre des “niemalsmehr”
Zuflucht bieten

explodiert ein
tiefsitzendes Lachen,
atomisiert Selbstironie
verstockte Melancholie.

Und doch
baut mein dummes Herz
Treppen und Wände aus Luft.

(05.01.2003)
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Nemesis
Und wenn ich
meinen Kopf verhüllend,
Demut heucheln müsste.
ins Gesicht schauend
nur Dummheit, Hass,
belangloses Einerlei findend,
den gierig wohlfeilen Lippen
Wohlverhalten darbringend
mich selbst verleugnete,
seid euch gewiss…
meine Flamme verbrennt euch
zu gesichtslosen Schattten,
mein Zorn bringt euch Siechtum
und das Ende eurer
Pein obliegt mir.
(21.02.2003)

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Metapher

Schmerz, der zu mächtig ist,
Worte, jenseits der Wahrnehmung
zerreißen mich in aberwitzige
Schnippsel. so belanglos
ist mein Tun in der Wintersonne.

Ich weiß nur, dass die Pein
mich zerreißt, meine Worte
finden nicht heraus aus mir.

ich habe geglaubt, dass es
sinnlose Metapher sei von
brechenden Herzen zu sprechen,
ach wenn es doch bräche.
Wenn es doch bräche.
(22.01.2004)
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@M

Wenn ich eine Elfe wäre,
würd’ ich Pirouetten drehn.
Doch ein feistes Weib nur bin ich,
gar lächerlich würde ein Pas de deux
unter regendräuenden Himmeln wirken.

Dabei ist die Leichtigkeit meines
Herzens eine neue Dimension des
skeptischen Rollenspielers.
Ich bin geübt in unwichtig sein,
rede mir nicht ein, Wert an sich zu haben.

Scharadenspiele
widerspiegelnder Begierde
kann ich ertragen.
Liebe nicht
(29.08.2003)

wobei man mir sagte, dass die letzte Strophe gut sein könne, wenn der Rest nicht dort stehen würde. Aber für mich geht das eine nicht ohne das andere. Woraus man unschwer und richtig schließen kann, dass ich es eben nicht kann und ebenso verquer Texte schreibe wie ich verquer im Draußen unterwegs bin. Bin halt nur ein loser. Und deswegen schenke ich euch ein Lächeln.
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Stasis
Fremdheit inmitten
alltäglicher Dinge.
Irrationalität
genormter Gefühlsvorgaben.

Chaos birgt Heimat,
ich hasse die Ordnung
der Sklaven.

Wertfrei, regungslos
zeige nicht dein Selbst
unter verhangenen Himmeln.

Aufgabe wäre Alternative,
doch mich treibt
unentrinnbare Hoffnung.
(11.08.2003)
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Wort nur
Wahrheit? Ein Wort  zu betrachten aus
tiefster Distanz  und innigster Nähe.
Es ist ein Wort wie Gerechtigkeit,
nicht fassbar, unerreichbar.
Da allein in mir manniglichfaltige Wahrheiten
erbittert sich streiten, um im nächsten Atemzug
kitschig beschwörend, die eine Wahrheit
manifestieren zu wollen,
wie kann ein pures  Wort wie Wahrheit
unbeschadet bestehen in der Welt der Lüge?

(21.08.2003)
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Stampede
Ich bin hier,
gleichmütig,
Verletzungen abhold,
kühles Auge
misst und verwirft
Verachtung
stoppt alle Willkür
ich stehe,
verschließe den Weg
meine abweisende Hand
ächtet den Willen
selbst-gekrönter Herren.
Zynisch breite ich
meine Hände aus,
Symbol eurer Unschuld.

lade euch ein
zur Niederwerfung,
Sieg meuchelnder
dampfender Körper,,,

ich bin ein Bollwerk
in der Zeit.
(20.09.2003)
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Idiotenblues

und nun tanzen wir den Idiotenblues?
hey, on , lass es angeh’n,
die Wut lässt mich in 1000
namenlose Stücke bersten

wie selig verweilend vor dem Ingrimm der Stunde
meine Verachtung bricht dich,
hasserfüllt und zornig,
obwohl das nicht politisch genehm ist

nur political correctness ist erlaubt,
appellierend an deinen Intellekt,
wie könnte ich dich nicht hassen
und/oder verachten?

wer Menschen wie Schrott entsorgt,
Gefühle kühl erstickt
absorbiert dankbar verrottendes,
kostet lächelnd vom Baum der Verachtung.

was mich zerstört hat,
werde ich bekämpfen,
glaube mir – mit dem Flammenschwert –
werd ich dich niedermachen

und dich lehren selber zu leiden,
die Süße der Pein zu kosten
mich zerstörst du nicht…
dabei wohnt in mir nur Liebe
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Betrachtung
Wenn ich meine Hände betrachte,
Tulpen pflanzte ich und Krokuss,
schwarz eingefressen meine Fingernägel,
doch ließ ich die Toten begraben.

Wolken fliegen so schnell,
wenn sie sonnenbestrahlt sich
trennen und wieder begegnen,
birgt ihr Weg ein Stück Hoffnung.

Wenn ich meine Seele beschneide,
hohle Sequenzen meinerselbst
dem Wind zum Spiel übereigne,
Zukunft bleibt Narrenposse des Traums.
(01.12.03)
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Jahresringe
Wie schön ein
altes Weib zu sein.
Jedes graue Haar
bringt mich mir näher.

Unverstellt ohne Tünche
auf Herz und Sinn.
keine blau mäanderten Augen
kein feuchtes lockendes Rot
auf schmalen Lippen hochgemalt
zum schmollenden Kussmund.

Was auf meinem Kopf
draufsteht ist auch drinnen.
Schubladen gehören zu
einem Schrank , sind
kein Aufenthaltsort für
aufrechte Narren.

Ich lebe, was ich bin
das hat zu genügen.
(03.11.2002)
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Übersetzung
Über Worte sinnierend, die die Farce der Liebe ausdrücken,
weiß mein dumpfes Hirn nicht die rechten Analogien zu setzen,
shit, hätte ich das doch auf deutsch ausdrücken sollen?

die Gefühle, die mich schier zerreißen, wissen um die
Endlichkeit allen Bemühens, zeihe mich der Nachlässigkeit,
verzeih mir, dass ich deinen Widerwillen, Wertungen zu treffen,
Partei zu ergreifen – für mich – nicht honoriere…
ich versuche für honorieren ein
angemessenes deutsches Wort zu finden.

Ich versuche meinen Zorn in
kleine zu bändigende Scheibchen zu schneiden,
damit meine heiße flammende Wut dich nicht streift.
Nur, wenn ich kompatibel bin, erkennst du mich an.

aber das trifft auf mein Sein so sehr zu,
wie eine holde Elfe zu sein.
Das bin ich nicht und werde es verdammenswerterweise
-welch ein Wort in einem lyrisch sein wollendem Text –
ums Verrecken, auch nicht dir zum Gefallen sein…

um noch ein paar englische Worte
einzustreuen…was ich so dachte – heute –
im geübten Nicht wesentlich sein –
don’t believe, don’t trust
just go !
(17.02,04)
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Gefühlsregelung
Liebe bedingt
Aufgabe allen Selbst,
das lernte ich,
wildwütend.

Hasserfüllt
beutelt Ohnmacht mich,
Zorn zerfetzt
alles Wollen.

Dabei umfasst Zärtlichkeit
mein da-selbst,
schwülstiges Erbrechen in
liebferner Nacht.

was zwischen uns steht,
in der Weite der Nacht
reduziert mich
auf dein Wohlwollen.
(02.09.04)
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My inner dragon

Da Zeit etwas ist, was ich nicht einmal ansatzweise verstehe, weiß ich nicht mehr genau, wann der Text entstanden ist. Es mag 2004/5 (?) gewesen sein? Im Irish chat unterhielt ich mich mit einer FReundin – Kristine aus Cairns – über das innere Wesen eines jeden selbst. My inner dragon nannte ich es. Und Kris, die damals für Freunde Kalender erstellte, sagte mir, dass sie meinen inner dragon abbilden wolle. Ich bekäme ein Geschenk von ihr – ein Bild meines inner dragon.

wrote this for a friend, after I got post from OZ.

me inner dragon
found home to me.

Long time ago
I set her free
for she could join
the ways of the seafarers
and free sea birds,
the nomads of the water and the air.

Cause I only
could give her
the nights of the cities
and the smog of overcrowded streets
and the curious ways of human living.

I set her free and
sometimes felt so lost
without her free soul in me.

Sometimes I could hear her cry
in the raw cries of the sea gulls,
sometimes I could feel
her touching me
in the soft morning breeze.

So many years I believed her lost in the wide world.

But today she came back to me.
With all her beauty
and all her strength
and the laughing and wild eyes.

She will stay with me
and her freedom spans the dirty towns
and the wilderness of the seas and airs.

Today I know that to be free
is the wish of dragons and human beings
and that one’s inner dragon is free,
if oneself is free.

That to share freedom makes free.

Kristine, ich danke dir für diesen absolut wundervollen blaugrünen Drachen.

Today I got post from Oz.
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2007 –
between the old I feel young.
Between the young I feel old

Between women I am man.
Between men I am woman.

Me is nothing you can put
in small hideaways of your desk.

You will not see me in the sunlight.
You will see me in the deep of night.

I am not the one you think I am.
I dont wait for you or someone else to come.

Freely I wander through open country.
Free as I is the cry of a sea gull.

The only tru word to say ’bout me
is – that I am different
and I dare to be who I am.

Go, leave me. I am not for you.
I’m for the free country,
and the wilderness of the sea.
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Flügel

Gib Flügel mir,
den Horizont zu streifen
und Licht in dieser
Finsternis dem Auge.

Wohin verschwebt
des Morgens Hoffnungsrot
lass mich ihm folgen
in der Wahrheit Rattenloch.

Ein Nachtgedicht
schreib ich auf meine Wunden
vernarbt vom Wind
dem Sturm ich trotze.

Ich lebe nicht jedwedem
zu Gefallen,
Verdammte, die ich bin.
gefall ich mir ist dies genug.

Verlassen nicht
jedoch verlassend
leg ich die Trauer ab
den Tag zu suchen.
(20.12.2008)
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Lavendelnachmittage
zerstäuben im Regen.

Die Sonne zu suchen,
flieht ein Salamander
ins steinerne Wüstenmeer.

Der Wege überdrüssig
verpuppt eine
graue Raupe sich.

Sterne schneide ich in die Erde.
damit etwas von mir bleibt.
(hier gibt es auch noch eine engl Version, ich suche sie mal raus)

Stadtfrühling

Heimisch nicht,
bekannt nur fühlend,
messe ich mit
der Zahl meiner Schritte
Asphaltwege.

Vergeblich umrandet
lichtes Grün das
Grau steinerner Plätze.
Tore führen – weinumrankt –
immer hinein, nicht hinaus.

Ich möchte

mich in eine Wiese legen,
das Gras riechen,
bis der Mond aufgeht.

im Kirschbaum sitzen
– und Sterne zum nachtdunklen
Himmel werfen.

Finger

Fünf Finger habe ich an jeder Hand,
das ist an sich nichts ungewohntes.

wenn ich auch jenes Land nicht fand,
das glückverheißend mir versprochen ward.

Die Augen (mir) mein ich ausgestochen (hab),
weil mehr zu sehen Frevel schien.

der Träume allerletztes Grab,
ich grub voll selbstverletzter Eitelkeit

Das Selbstverständnis jener Zeit
birgt Bitternis in allerletzter Pose

was letztlich ist Vergänglichkeit
denn mehr
als fünf Finger an meiner Hand.

 

About Sternenstaub

nothing worth to know
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